Dieser Essay analysiert und kritisiert die Rolle der modernen Philosophie im Lichte des Archifossils – dem materiellen Beweis einer vor-menschlichen Realität. Es wird argumentiert, dass die post-kantianische Philosophie, von Quentin Meillassoux treffend als Korrelationismus bezeichnet, in einer selbstbezogenen Sackgasse gefangen ist, die es ihr verwehrt, über eine von menschlicher Erkenntnis unabhängige Realität zu sprechen. Obwohl Meillassoux’s Diagnose dieser Krise zutreffend ist und seine These vom Archifossil eine überzeugende Herausforderung darstellt, wird seine spekulative Lösung – das Hyper-Chaos als absolutes Prinzip – als eine unzureichende Rückkehr zu einem leeren, dualistischen Denken verworfen.
Als Alternative präsentiert der Essay die immanente Philosophie des Post-Strukturalismus als den radikalsten und überzeugendsten Weg zur Rettung des Absoluten. Durch die radikale Dezentrierung des Subjekts als ein kontingentes Produkt unpersönlicher Prozesse zerstört der Post-Strukturalismus die Grundlage des Korrelationismus selbst. Das Absolute wird demnach nicht in einer transzendenten, chaotischen Leere gefunden, sondern in der immanenten, sich selbst organisierenden Produktivität der Materie. Die Wissenschaft, von der Geologie bis zur Kosmologie, wird dabei als eine Genealogie des Realen neu interpretiert, die die Spuren dieser kreativen Immanenz liest.
Die Schlussfolgerung lautet, dass die wahre kopernikanische Wende in der Philosophie nicht in der Subjektzentrierung Kants, sondern in der post-strukturalistischen Erkenntnis besteht, dass es kein Zentrum gibt. Das Absolute ist nicht fern und unzugänglich, sondern ein dynamisches, unendliches Feld der immanenten Kontingenz, das sich in den Formen der Welt manifestiert.